Welche Rechte gelten bei der Arbeit?

Wer in Deutschland arbeitet, hat bestimmte Rechte. Beispielsweise auf Bezahlung unter Beachtung des Mindestlohns, auf bezahlten Urlaub und auf die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben bezüglich der Arbeitszeit und des Kündigungsschutzes. Nicht alle geflüchteten Menschen wissen, welche Rechte sie haben und wie sie diese durchsetzen können.

Gerade in prekären Arbeitsverhältnissen und bei Menschen, deren Aufenthaltsrecht von ihrer Arbeitsstelle abhängt, gibt es manchmal eine große Verunsicherung. Viele trauen sich aus Angst vor Nachteilen nicht, ihre Rechte einzufordern. Manchmal werden Unwissenheit und Angst ausgenutzt, um geflüchtete Menschen auszubeuten. Unter diesen Umstände ist es sehr wichtig, zu wissen, welche Rechte man in der Arbeitswelt hat und an wen man sich wenden kann, wenn man klären möchte, ob möglicherweise gegen diese Rechte verstoßen wird.

 

„Faire Integration“

„Faire Integration“ ist ein bundesweites Beratungsangebot zu sozial- und arbeitsrechtlichen Fragen für Geflüchtete und andere Migrant*innen, die nicht aus der EU kommen. Das Beratungsangebot umfasst arbeits- und sozialrechtliche Themen, die direkt mit dem Beschäftigungsverhältnis zusammenhängen, z.B.: Lohn, Arbeitszeit, Urlaub, Kündigung und Krankenversicherung.

„Faire Integration“ ist in 28 Städten in allen 16 Bundesländern mit Beratungsstellen vertreten, an die sich Betroffene persönlich, telefonisch oder per Email in verschiedenen Sprachen wenden können. Auf der Website von „Faire Integration“ finden sich zahlreiche thematische Informationsmaterialien, teilweise mehrsprachig. Im Youtube-Kanal von „Faire Integration“ gibt es mehrere Videos rund um Arbeit und Arbeitsrecht. Die Videos sind in deutscher Sprache mit Untertiteln in den Sprachen Arabisch, Englisch und Russisch. Einzelne Videos sind auch auf Arabisch.

→  Übersicht der Beratungsstellen

→  Thematische Informationsübersicht

→  Youtube-Kanal „Faire Integration“

 

Informationen des Deutschen Gewerkschaftsbundes

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat einen Leitfaden zum Thema „Geflüchtete und Arbeitnehmerrechte“ erstellt. Dieser ist sowohl als Webseite als auch im PDF-Format in den Sprachen Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch verfügbar.

Außerdem hat der DGB vier thematische Flyer zu den Themen Leiharbeit, Ausbleibende Bezahlung, Scheinselbständigkeit und Mindestlohn veröffentlicht. Die Flyer sind in den Sprachen Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch und Persisch erhältlich.

Informationen in verschiedenen Sprachen speziell zum Thema Ausbildung gibt es auf der Seite "Welcome Solidarity" der Gewerkschaftsjugend. 

 

Handbook Germany

Bei „Handbook Germany“ gibt es eine Themenseite „Arbeit“ mit vielen nützlichen Informationen zur Arbeitswelt in Deutschland, zu unterschiedlichen Beschäftigungsarten (Leiharbeit, Minijob, Selbständigkeit), zur Rolle von Betriebsräten und Gewerkschaften und natürlich auch zu arbeitsrechtlichen Themen wie Kündigung, Krankmeldungen und Arbeitsverträgen. Die Informationen gibt es in den Sprachen Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Paschto, Persisch, Russisch, Türkisch und Ukrainisch.

→  Themenseite „Arbeit“ bei „Handbook Germany“

 

Diskriminierung am Arbeitsplatz

Auf der Website der Antidiskriminierungsstelle des Bundes gibt es viele Informationen und Tipps zum Umgang mit verschiedenen Formen von Diskriminierung am Arbeitsplatz, wie zum Beispiel Rassismus, sexuelle Belästigung, Diskriminierung von Menschen mit Behinderung und vieles mehr. Die Informationen sind in deutscher Sprache, teilweise auch in leichter Sprache. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat bereits 2015 eine Handreichung für Betriebsräte und Gewerkschaften zum Thema „Strategien gegen rassistisches Mobbing und Diskriminierung im Betrieb“ herausgebracht. Der Verein „Mach' meinen Kumpel nicht an! – für Gleichbehandlung, gegen Rassismus“ hat verschiedene Arbeitshilfen und Bildungsmaterialien erstellt, die dazu verwendet werden können, Diskriminierung im Betrieb entgegen zu wirken. Auch von der Gewerkschaft ver.di gibt es eine Broschüre, die eine Handlungshilfe für Betroffene wie auch für Zeug*innen in Fällen rassistischer Gewalt und Diskriminierung in Betrieben darstellt. Neben Strategien gegen rassistische Diskriminierung am Arbeitsplatz werden u.a. auch Regeln aufgeführt, die zu befolgen sinnvoll sein können, um von Rassismus betroffenen Kolleg:innen solidarisch zur Seite zu stehen. Weiterhin werden die wichtigsten rechtlichen Handlungsmöglichkeiten für Betriebsräte dargestellt.

→  Themenseite „Arbeitsleben“ bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes

→  Materialienseite von „Mach' meinen Kumpel nicht an! – für Gleichbehandlung, gegen Rassismus“

→  Handreichung für Betriebsräte und Gewerkschaften zum Thema „Strategien gegen rassistisches Mobbing und Diskriminierung im Betrieb“

→  Broschüre "Für Solidarität und gute Arbeit" von ver.di