Informationsportale für LGBTTIQ*-Geflüchtete, Unterstützende und Interessierte
Die Website queer-refugees.de des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD) bietet umfassende Informationen zum Thema "queer refugees in Deutschland". Sie ist aktuell in neun Sprachen verfügbar (Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Persisch, Russisch, Spanisch, Türkisch und Urdu). Auf der Seite finden sich zum einen hilfreiche Informationen und Materialien für Geflüchtete selbst und zum anderen für Beratungsstellen und Unterstützende sowie für Sprachmittelnde. Darüber hinaus werden dort Berichte zu aktuellen Vernetzungstreffen sowie ein Verzeichnis von Anlaufstellen in Deutschland bereitgestellt.
→ Zum Infoportal www.queer-refugees.de
Im Handbook Germany finden sich eine kurze Einführung zu Asyl und Aufenthalt sowie hilfreiche Kontaktadressen. Angeboten werden auch Links zu den lokalen und regionalen Antidiskriminierungsstellen, die hier als Ansprechpartner empfohlen werden, wenn LGBTTIQ*-Geflüchtete in der Unterkunft oder anderen Lebensbereichen Diskriminierung oder gar homophobe Übergriffe erleiden. Die Informationen gibt es in den Sprachen Arabisch, Deutsche, Englisch, Französisch, Paschto, Persisch, Russisch, Türkisch und Ukrainisch
→ Handbook Germany, Kapitel LGBTQIA+ (Stand: März 2024)
→ Handbook Germany, Asyl und Aufenthalt für LGBTQIA+ (Stand: März 2024)
Für die Beratung: Asylverfahren bei geschlechtsspezifischer Verfolgung
Der Paritätische hat eine Arbeitshilfe für Asylverfahren unter besonderer Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Verfolung herausgegeben, die sich an Berater*innen richtet. Die Arbeitshilfe bietet rechtliche Grundlagen zum Ablauf des Asylverfahrens, zeigt auf, wie geschlechtsspezifische Rechte im Asylverfahren geltend gemacht werden können, und gibt praktische Hinweise für die Anerkennung geschlechtsspezifischer Verfolgung aus der Perspektive der Entscheidungspraxis des BAMF sowie der aktuellen Rechtsprechung.
Im Rahmen des Projekts "Welcome2Baden-Württemberg" ist 2019 ein Leitfaden entstanden, der sich vor allem an hauptamtlich Beratende richtet. Der Leitfaden leistet einen Beitrag zur Sensibilisierung für die Belange von geflüchteten LGBTTIQ* und gibt Reflexionsimpulse und Tipps die dazu dienen sollen, eine vertrauensvolle Atmosphäre für die Arbeit mit geflüchteten LGBTTIQ* zu schaffen.
→ Zum Beratungsleitfaden (Stand: April 2019)
Umfassende Informationen zum Asylverfahren mit Mustertexten für Anträge
Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) informiert auf seiner Website über asylrechtliche Themen für LGBTTIQ*. Darüber hinaus finden sich dort allgemeinen Informationen zu Themen, die für LGBTTIQ*-Personen in Deutschland relevant sein können, z. B. zu Gesundheit, Sozial- oder Personenstandsrecht. Hilfreich sind insbesondere die Mustertexte für Anträge im Asylverfahren, die der LSVD zur Verfügung stellt, etwa auf Umzug aus einer Gemeinschaftsunterkunft oder auf Familienzusammenführung im Kontext gleichgeschlechtlicher Familienkonstellationen. Der LSVD hat auch einige ausländerrechtliche Informationen zur Verfügung gestellt, beispielsweise zum Thema Familienzusammenführung.
→ LSVD, Ratgeber: Asylrecht für geflüchtete Lesben und Schwule zum Thema Asylrecht (Stand: 2019)
→ LSVD, Ausländerrecht - Ratgeber für binationale Paare (Stand: 2021)
→ LSVD, Mustertexte für Anträge im Asylverfahren (Stand: 2022)
Sprachmittlung für lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* Geflüchtete
Die Broschüre der Schwulenberatung Berlin möchte eine Hilfestellung zur Verbesserung der Sprachmittlung für lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* Geflüchtete ermöglichen - ob in einer Unterkunft für Geflüchtete, einer Beratungsstelle, dem Bundesamt für Migration und Flucht, dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten, bei Ärzt*innen oder andernorts. So stellt die Handreichung zunächst die unterschiedlichen Begriffe und Fluchtgründe dar und geht auf die rechtliche Situation von lesbischen, schwulen und bisexuellen sowie trans* und inter* Menschen in Deutschland ein. In einem nächsten Schritt geht es konkret darum, wie Sprachmittelnde LGBTTIQ*-Geflüchtete unterstützen können. Darüber hinaus hilft ein Glossar mit Begriffen für die Sprachmittlung für LSBTI-Geflüchtete in Deutsch, Englisch, Arabisch, Französisch, Farsi/Persisch und Türkisch. Im Anhang findet sich zudem eine Übersicht von Beratungsstellen in Berlin.
Orientierungshilfe zum Thema Gleichberechtigung
Viele Geflüchtete kommen aus Ländern, in denen Menschen mit nicht heterosexueller Orientierung oder cisgeschlechtlicher Identität massiver Diskriminierung oder auch Kriminalisierung ausgesetzt sind. Vor diesem Hintergrund hat der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) zusammen mit dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und dem Paritätischen Gesamtverband eine Handreichung zum Themenbereich „Gleichberechtigung von Menschen mit verschiedener sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität in Deutschland“ entwickelt. Die Orientierungshilfe ist auf vielen verschiedenen Sprachen geschrieben (Albanisch, Arabisch, Dari, Deutsch, Englisch, Farsi, Französisch, Kurdisch, Paschtu, Russisch, Serbisch, Türkisch und Urdu) und eignet sich z.B. als Einleger für Willkommensmappen in Geflüchtetenunterkünften oder zur Auslage in Beratungsstellen, an Treffpunkten und in Bildungsstätten. Sie kann auch in den Integrations- und Sprachkursen als Unterrichtsmaterial und Diskussionsgrundlage dienen. Die Broschüre erläutert kurz und knapp die rechtliche Situation von Frauen und Männern bzw. von Menschen verschiedener sexueller Orientierung bzw. geschlechtlicher Identität in Deutschland. Dabei wird die gelebte Vielfalt von Lebensentwürfen betont und sich für ein respektvolles Zusammenleben ausgesprochen.
Reflexionsimpuls: Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Kontext von Flucht und Migration
Das Netzwerk "Willkommen bei Freunden" hat einen Fachbeitrag veröffentlicht, der Fachkräfte in der Flüchtlingsarbeit dazu anregen will, ihre eigenen Vorstellungen von Geschlechterrollen, sexuellen Orientierungen und Geschlechterverhältnissen zu reflektieren. Der Text kann aber auch helfen, in Ehrenamtsprojekten oder anderen Kontexten einen geschlechterreflektierten/gendersensiblen Umgang in der Arbeit mit Geflüchteten anzuregen.
→ Fachbeitrag "Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Kontext von Flucht und Migration"