Hilfe für Helferinnen und Helfer

Viele Freiwillige machen in der Flüchtlingsarbeit die Erfahrung, an ihre Grenzen zu gelangen - insbesondere dort, wo staatliche Aufgaben nur mangelhaft erfüllt werden. Vielen Ehrenamtlichen fällt es angesichts der oft belasteten Situation der Flüchtlinge schwer, sich abzugrenzen. Nicht selten sind emotionaler Stress und Frust die Folge. Dafür gibt es Supervision. Wir haben Ihnen dazu Informationen zusammengestellt.

"Supervision – das brauche ich nicht" – das ist häufig die Reaktion von Unterstützer*innen. Schließlich erleben sie in ihrem Engagement, dass andere Menschen weit mehr Hilfe brauchen als sie selbst. Dabei stoßen Flüchtlingshelfer*innen sehr häufig an ihre Grenzen √ aufgrund der belastenden Geschichten von Geflüchteten, aufgrund der schwierigen Lebensumstände in Deutschland, aufgrund von Verständigungsschwierigkeiten oder anderen Problemen. Zum verantwortungsvollen Helfen gehört daher, auch selbst Hilfe annehmen zu können. Denn wenn die Helfer*innen nicht mehr helfen können, ist niemandem geholfen. 

 

Videotipp: Selbstfürsorge - Brenne für deine Arbeit ohne zu verbrennen

Der Psychotherapeut Stefan Junker, der im Bereich Supervision über Erfahrung mit Ehrenamtsinitiativen verfügt, hat ein sehenswertes Erklärvideo zum Thema Selbstfürsorge erstellt – ein guter Einstieg in das Thema Selbstfürsorge im Ehrenamtsbereich. 

→   Zum Film "Selbstfürsorge - Brenne für deine Arbeit ohne zu verbrennen" auf Youtube

 

Handreichung "Wenn Helfen nicht mehr gut tut" 

Die von von der Diakonie Hessen, Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe und dem Diakonischen Werk Pfalz in Rheinland-Pfalz herausgegebene Handreichung bietet zahlreiche Hinweise zur Gestaltung der organisatorischen Rahmenbedingungen z. B. auch durch Ehrenamtskoordination und enthält Checklisten und Leitfäden zu unterschiedlichen Aspekten des Engagements. Sie richtet sich an freiwillige wie berufliche Helfer*innen.

→  Zur Broschüre "Wenn Helfen nicht mehr gut tut"

 

Supervisorischer Beitrag zu Fürsorge und Selbstsorge

Das Diakonische Werk der Evangelischen Kirche Mannheim hat unter dem Titel „Bedenke, dass Du Mensch bist“ einen supervisorischer Beitrag zu Fürsorge und Selbstsorge in der freiwilligen und ehrenamtlichen Hilfe für Geflüchtete herausgebracht. Der Text regt dazu an, die eigenen Motivationen und das Rollenverständnis zu hinterfragen, sich in wichtigen Punkten aus als Ehrenamtliche*r am Leitbild der Sozialen Arbeit zu orientieren, und gibt Denkanstöße für das Problem der Nähe und Distanz.

→  Zur Broschüre "Bedenke, dass Du Mensch bist"

 

Supervision: Ein Unterstützungsangebot 

Wann kann Supervision helfen und vor allem: Wie kommt man als Engagierte*r an Supervision? Dem widmet sich ein Flyer der Deutschen Gesellschaft für Supervision e. V., der sich speziell an Ehrenamtliche in der Geflüchtetenhilfe richtet.

→  Flyer: Supervision – ein Unterstützungsangebot für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit

 

Generelle Überlegungen zur Supervision und Beratung

Die Deutsche Gesellschaft für Supervision e. V. hat sich bereits 2011 in einem Positionspapier darüber verständigt, welche Rolle Supervision bei der Unterstützung freiwillig Engagierter spielen kann. Die hier vorgelegten Beobachtungen, Überlegungen und fachlichen Einordnungen des freiwilligen Engagaments sind über das konkrete – und immer wichtiger werdende – Thema Supervision hinaus lesenswert für alle, die aktiv sind – insbesondere für Koordinator*innen. 

Aus der Perspektive der Supervision und in Abgrenzung zu beruflichen Tätigkeiten und den dort auftretenden Konflikten und Belastungen werden in diesem Positionspapier die besonderen Merkmale des freiwilligen Engagaments analysiert, Chancen und Risiken erörtert. Die Ausführungen und Überlegungen sind durchaus nützlich und weiterbringend für die alltägliche Koordinierungsarbeit. Die Reflexion über Möglichkeiten und Grenzen der Supervision im Bereich freiwilliges Engagements sind eine Hilfestellung für ihre Inanspruchnahme.

→  Dokumente zur Supervision und Beratung