Empowerment geflüchteter Frauen und Mädchen

Rund 30 Prozent der Asylsuchenden in Deutschland sind Frauen und Mädchen. Viele von ihnen waren in ihren Herkunftsländern und auf der Flucht geschlechtsspezifischer Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Vielfach leiden Frauen und Mädchen auch in Deutschland unter patriarchalen Strukturen bis hin zu sexualisierter Gewalt – unter anderem in Flüchtlingsunterkünften. Wir sammeln im Folgenden Hinweise und Impulse zum Empowerment von geflüchteten Frauen und Mädchen.

Welche Unterstützung brauchen geflüchtete Frauen und Mädchen, damit sie ein selbstbestimmtes Leben führen können? Welche Angebote gibt es zum Empowerment geflüchteter Frauen? Dazu sammeln wir hier Hinweise. Weiter unten finden Sie Anlaufstellen zum Thema Gewalt gegen Frauen.

 

Website des Netzwerks geflüchtete Mädchen und junge Frauen

Die Website flucht-gender.de informiert über Unterstützungsstrukturen, Beratungsangebote, Publikationen, Kampagnen in Bezug auf die Situation von geflüchteten Frauen und Mädchen. Außerdem gibt es ein Glossar von Fachbegriffen sowie eine Datenbank, die Kontaktadressen von Initiativen und Beratungsstellen sowie Informationsressourcen und Materialien beinhaltet.

→ Website flucht-gender.de

 

Materialien zum Thema Gleichberechtigung und Empowerment von Frauen

Mehrsprachig: Illustrierte Mini-Broschüre: "Rechte für ALLE Frauen"

Ein sehr kleines, einfaches, aber eindrucksvolles Booklet von Suana/kargah e.V. und dem Paritätischen Gesamtverband richtet sich an Frauen, die sich erst seit Kurzem in Deutschland befinden. Auf eine leicht verständliche Weise stellt sie die Rechte und Freiheiten von Frauen in Deutschland dar. Es gibt es auf Arabisch, Deutsch, Englisch, Farsi, Französisch, Kurdisch, Russisch, Türkisch und Ukrainisch. 

→  Zum Booklet "Rechte für ALLE Frauen"

 

Mehrsprachiger "Kleiner Leitfaden für Frauen mit Fluchterfahrung"

Der kurze, in vielen Sprachen verfügbare Leitfaden von DaMigra möchte Frauen mit Fluchterfahrung Mut machen, ihre Rechte in den Bereichen Arbeit, Bildung, Asyl, Gesundheit, Ehe und Familie sowie politische und gesellschaftliche Teilhabe einzufordern. Den Leitfaden gibt es auf Deutsch, Englisch, Arabisch, Farsi/Dari, Kurdisch, Rumänisch, Türkisch, Tigrinisch, Tamilisch, Somalisch, Russisch und Paschto. 

→  "Kleiner Leitfaden für Frauen mit Fluchterfahrung"

 

Mehrsprachige Handreichung: "Kenne Deine Rechte - Informationen für weibliche Geflüchtete"

Die Handreichung des IQ-Netzwerks Niedersachsen richtet sich an geflüchtete Frauen in Niedersachsen. Sie erklärt unter anderem grundlegende Rechte von Frauen im Asylverfahren, die Rechte von Kindern auf Zugang zu Kita und Schule und bietet Hinweise auf Hilfs- und Beratungsangebote, unter anderem zum Thema Zwangsheirat und häusliche Gewalt. Die konkreten Hinweise sind teilweise (leider) nur für Frauen in Niedersachsen gedacht, aber die Broschüre ist auch über Niedersachsen hinaus lesenswert, da die Fragestellungen und rechtlichen Informationen bundesweit relevant sind. Wer geflüchtete Frauen in anderen Bundesländern unterstützt, kann die Broschüre als Recherchehilfe nutzen, um sich nach entsprechenden Strukturen in anderen Bundesländern umzusehen.

Die Broschüre gibt es in den Sprachen Albanisch, Arabisch, Deutsch, Englisch, Farsi, Französisch, Kurmanci, Russisch, Tigrinisch und Türkisch.

→ "Kenne Deine Rechte - Informationen für weibliche Geflüchtete"

 

Broschüre "Perspektivwechsel Empowerment"

Wie können Geflüchtete Frauen so unterstützt werden, dass sie ermächtigt werden, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können? Was genau bedeutet eigentlich dieses »Empowerment«? Wie ist Empowerment im Kontext der Arbeit mit geflüchteten Frauen einzuordnen? Wer empowert wen? Und ist überall, wo Empowerment drauf steht, auch Empowerment drin – und umgekehrt? In diesem Kontext wirft die folgende Broschüre des Paritätischen Gesamtverbands einen Blick auf die Realitäten und Strukturen in der Arbeit mit geflüchteten Frauen. Sie versteht sich dabei weniger als Leitfaden denn als eine Sammlung von Impulsen für Projekte von und mit geflüchteten Frauen.

→  Perspektivwechsel Empowerment: Ein Blick auf Realitäten und Strukturen in der Arbeit mit geflüchteten Frauen


Selbstorganisation geflüchteter Frauen und Projekte für geflüchtete Frauen

In einigen Städten gibt es selbstorganisierte Gruppen geflüchteter Frauen, die gemeinsam und solidarisch für ihre Rechte eintreten. Und vielerorts gibt es Projekte, die sich an geflüchtete Frauen richten und in denen geflüchtete Frauen selbst eine aktive engagierte Rolle spielen. Die folgende Darstellung ist keinesfalls abschließend  - sie versteht sich als Impuls zur eigenen Recherche nach entsprechenden Projekten in Ihrer Nähe.

 

Damigra - Dachverband der Migrantinnenorganisationen

DaMigra versteht sich als Sprachrohr und Repräsentantin von 71 Migrantinnen*organisationen und setzt sich bundesweit für ihre Interessen in Politik, Öffentlichkeit, Medien und Wirtschaft ein. Auf der Website von Damigra findet sich hier eine Karte mit den Mitgliedsorganisationen des Verbandes, über die man lokale Migrantinneninitiativen recherchieren kann.

→  Zur Website von Damigra

 

Women in Exile (Berlin / Brandenburg)

Eine der bekannteren selbstorganisierten Initiativen geflüchteter Frauen ist die in Potsdam gegründete Initiative "Women in Exile", in der sich geflüchtete Frauen für ihre Rechte einsetzen. Auf ihrer Website finden sich zahlreiche weiterführende Informationen. 

→  Zur Website von Women in Exile

 

International Women‘s Space (Berlin)

International Women‘s Space berlin ist eine feministische politische Gruppe bestehend aus Migrantinnen und geflüchteten Frauen und Frauen ohne Migrations-/Fluchterfahrung. Sie arbeiten gegen Rassismus, Sexismus und andere intersektionale Machtstrukturen. Die Initiative hat auch einen eigenen Podcast, in der regelmäßig (in englischer Sprache) über Themen berichtet und diskutiert wird, die für geflüchtete Frauen relevant sind

→  Zur Website von International Women‘s Space (Berlin)

→  Zum Podcast "IWS Radio"

 

"Women's Welcome Bridge"(Berlin)

Die Berliner Initiative "Women's Welcome Bridge" will alteingesessene und geflüchtete Neu-Berlinerinnen zusammenbringen. Auf der Plattform können Gesuche und Angebote für und von geflüchteten Frauen verbreitet werden.

→  Zur Website von "Womens Welcome Bridge"

 

Agisra e.V. (Köln)

agisra e.V. Köln ist eine autonome, feministische Informations- und Beratungsstelle für von Rassismus betroffenen Frauen, die Beratung in zahlreichen Sprachen anbietet. Der Verein organisiert unter anderem auch zahlreiche Bildungsangebote und setzt sich politisch für die Menschenrechte von Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen ein.

→  Zur Website von Agisra

 

FIM e.V. (Frankfurt am Main)

FIM steht für „Frauenrecht ist Menschenrecht“. Der Verein bietet ein interkulturelles Beratungszentrum für Migrantinnen und ihre Familien in Frankfurt am Main. Dort finden Frauen in schwierigen Lebenslagen Rat und Unterstützung. Kostenlos, vertraulich und in mehr als zehn Sprachen.

→  Zur Website von FIM

 

LesMigraS (Berlin) 

LesMigraS ist der Name des Antidiskriminierungs- und Antigewaltbereichs der Lesbenberatung Berlin e.V. Das Angebot von LesMigraS richtet sich primär an alle Lesben, bisexuellen Frauen, Trans* und Inter*.

→  Zur Website von LesMigraS

 

GLADT e.V. (Berlin)

Gladt eine unabhängige Selbstorganisation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, queeren und Trans*Personen (LSBTQ), die von rassistischer Diskriminierung betroffen sind. Der GLADT e.V. bietet psychosoziale Erstberatung. Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit liegt auf den Themen Mehrfachdiskriminierung und Intersektionalität.

→  Zur Website von GLADT

 

Fraueninformationszentrum (FIZ) Stuttgart

Das Fraueninformationszentrum Stuttgart bietet individuelle psychosoziale Beratung und Begleitung für Migrantinnen bei Krisen in der Migration, Menschenhandel und Arbeitsausbeutung. Bei Strafverfahren bieten sie Psychosoziale Prozessbegleitung. Außerdem betreibt das FIZ ein Infocafé für Frauen und bietet Workshops an, in denen geflüchtete Frauen zu Multiplikator*innen ausgebildet werden.

→  Zur Website des Fraueninformationszentrums Stuttgart

 

Hilfe bei Gewalt, Übergriffen und akuten Notlagen

Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die unter Gewalt leiden. Unter der Nummer 08000 116 016 und via Online-Beratung können Betroffene unterstützt werden – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr. Auch Angehörige, Freund-/innen sowie Fachkräfte werden anonym und kostenfrei beraten. Hier gibt es Infos des Hilfetelefons in 18 Sprachen.

→  Zur Website des Hilfetelefons

 

Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe

Der Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) bietet auf seiner Website eine Suchmaske, über die man dem Bundesverband zugehörigen lokalen Beratungsstellen findet. Dabei können verschiedene Beratungstehemen ausgewählt werden.

→  Zur Website des Bundesverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe